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  • Mann im Rollstuhl
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  • Frau mit Jungen im Rollstuhl im Supermarkt

Pfadfinder und ambulanter Dienst

„Wie kommen die Pfadfinder zu einem ambulanten Pflege- und Assistenzdienst?“

Das Bild der Pfadfinder – Zeltlager, Freizeiten, Halstücher, Lagerfeuerromantik, Jugendarbeit – basiert häufig auf positiven Begegnungen in der eigenen Jugend und passt nicht unbedingt zur Behindertenarbeit des Bundes Deutscher Pfadfinder.

Ein Erklärungsversuch

Wie viele Entwicklungen in der Selbsthilfe behinderter Menschen in den 80er Jahren, waren auch hier die Unzufriedenheit und Fremdbestimmung – in diesem Fall von Edward Clement – die treibenden Kräfte. Edward Clement, der aufgrund seiner körperlichen Beeinträchtigung rund-um-die-Uhr auf personelle Hilfen angewiesen war, wurde von zwei Zivildienstleistenden in seinem Alltag unterstützt. Diese waren bei einer konfessionell ausgerichteten Sozialstation angestellt. Da sich Edward Clements Lebenswege und -ziele nicht mit dem üblichen Bild der traditionellen Behindertenhilfe deckten, musste er neue Wege suchen.

Ein glücklicher Zufall ergab sich durch die Tätigkeit eines seiner Zivildienstleistenden in der Jugendarbeit des Bundes Deutscher Pfadfinder. Es stellte sich die Frage, ob der Bund Deutscher Pfadfinder nicht Einsatzstelle für Edward Clements Zivil­dienstleistende sein könnte. Unter diesem Dach hätte er die Chance, unabhängig von fremdbestimmenden Strukturen der traditionellen Behindertenhilfe sein Leben zu leben. Das neue Projekt wurde angegangen und der Bund Deutscher Pfadfinder – Projektbereich Behindertenarbeit e.V. als selbstständiger Träger und Einsatzstelle für Zivildienstleistende 1983 gegründet.

Das Fundament für die zukünftige Entwicklung war gelegt – der neue Weg entdeckt.

Für alle Interessierten, die mit „Pfadfindern“ Halstücher und Kluften verbinden: Der Bund Deutscher Pfadfinder hat sich als 68er-Bewegung aus den traditionellen und konfessionsgebundenen Pfadfinderstrukturen gelöst. Neben der ideologischen Aus­richtung – konfessionell und politisch ungebunden, multikulturell und innovativ – hat sich auch das äußere Erscheinungsbild mit dem Verzicht auf Uniformität der Mit­glieder gewandelt.